Verholzung von Lavendel
Lavendel ist ursprünglich eine Bergpflanze, die manchmal irrtümlicher Weise für eine Staude gehalten wird. Tatsächlich gehört er aber zu den Halbsträuchern und damit zu den Gehölzen, weshalb der Lavendel von Natur aus verholzt. Lavendelkenner sprechen auch von einer Verkahlung bzw. bei den dicken Stämmen vom „alten Holz“. Diese Stellen sind mit bloßem Auge leicht zu erkennen weil sie braun sind und weder Blätter noch Triebe tragen. Außerdem wächst der Lavendel von Natur aus in die Höhe, und legt sich mit der Zeit durch sein eigenes Gewicht auf die Seite. Dadurch verliert die Pflanze in vielen Gärtneraugen an Schönheit und erinnert manchmal an einen Besen.
Wuchs und Form
Neben dem Duft ist der formschöne und kompakte Wuchs des Lavendel ein charakteristisches Merkmal dieser Pflanze in vielen Gärten. Diese Form bleibt jedoch nur durch regelmäßige Pflege und Schneiden des Lavendels erhalten. Durch das dadurch „notwendige“ Zurückschneiden bildet Lavendel seine neuen Triebe am Fuße der Pflanze aus und verholzt deutlich langsamer. Zudem verzweigt er nach dem Rückschnitt wesentlich besser und wächst dadurch dichter. Lavendelliebhaber erzielen durch diese regelmäßige Pflege eine wesentlich schönere Optik. Dafür ist aber auch der ideale Standort ausschlaggebend.
Nachteile beim schneiden
Entgegen des sehr robusten Eindrucks von Lavendel als Strauchgewächs, reagiert die Pflanze sehr sensibel auf falsche Pflege, auf den falschen Standort und vor allem auf falsches Zurückschneiden bzw. ein Verschneiden. Bitte beachten Sie daher unsere Ratschläge und Tipps rund um das Schneiden des Lavendels. Das Verschneiden kostet den Lavendel sehr viel Kraft, bis hin zu einer ernsthaften Schädigung, oder führt gar zum Absterben. Die fehlende Kraft führt zu einer deutlich geringeren Ausprägung wertvoller Inhaltsstoffe bzw. Wirkstoffe der Pflanze und zu einem geringeren Ernteertrag von Lavendelöl. Dieser Punkt kann sich so stark bemerkbar machen, dass die Pflanze nicht nur wenig ansehbar wird, sondern auch in der Heilwirkung stark zurückgeht.
Wilder Lavendel
Am medizinisch wertvollsten sind meiner Erfahrung nach die wildwachsenden Berglavendel (bis zu 2000 m Höhe, z.B. Provence), bzw. wilde Lavendel im „Reizklima“ (z.B. Sierra Nevada in Meeresnähe), die ohne Formschnitt in unberührter und unbelasteter Natur wachsen dürfen.