Lavendel verschneiden

Verschnitt 

Lavendel verschneiden

Lavendel verschneiden: Die wichtigsten Regeln und häufigsten Fehler beim Schneiden und was tun mit dem Verschnitt von Lavendel.

Daumenregel beim Schneiden von Lavendel

Es existieren zahlreiche Lavendelsorten und für fast alle kann man einige identische und wichtige generelle Ratschläge für die richtige Pflege und das Schneiden der Pflanzen geben. Die beiden grundsätzlich wichtigsten Regeln zum Schneiden von Lavendel sind mittlerweile recht gut bekannt und verbreitet. Nämlich a) dass man Lavendel einmal im Frühjahr und einmal im Sommer schneiden und b) dass man die Pflanze durchaus kräftig und eher tief zurückschneiden sollte. Doch wie immer „liegt der Teufel im Detail“ und es ist für die gute Entwicklung des Lavendels im Garten wichtig, die nachfolgend beschriebenen Einzelheiten zu beachten.

Lavendel SchnittFrühjahrSommer
Wie kurz zurückschneidenEin Drittel bis Zwei Drittel (je nach Alter und Grad der Verholzung)Ein Drittel bis Hälfte (je nach Alter und Grad der Verholzung)
Wann schneiden (in D, CH, A)Erst nach dem letzten Frost, kurz nach dem ersten Austrieb – meist im April, ganz selten schon März (wärmere Lagen)Eine gute Weile vor dem Verblühen, damit die Pflanze noch Kraft hat. Meist besser schon Mitte bis Ende Juli.
VerschnittNur Holzverschnitt: Mulch, Kompost, StecklingeBlüten, Stängel und Holzverschnitt: Ernte, Mulch, Kompost

Häufigste Fehler

Verholzter alter Lavendel

Drastischer Rückschnitt oder auch Verjüngungschnitt

Der häufigste Fehler beim Schneiden von Lavendel ist der Schnitt zu tief ins alte Holz. Es wird häufig und richtigerweise empfohlen, Lavendel durchaus kräftig zurückzuschneiden. So erklärt es sich wahrscheinlich aber, dass der gutgemeinte Ratschlag häufig zu radikal umgesetzt wird. Die Pflanze kann in Folge an den verholzten Stellen meist keine neuen Triebe mehr bilden und das Risiko ist groß, dass sie ernsthaft Schaden nimmt. Hier hilft nur noch abzuwarten und zu hoffen, dass sie sich doch noch erholen kann. Ein zu hoher Schnitt hingegen schadet der Pflanze allerdings gar nicht, trägt aber auch nicht zur hochwertigen Pflege und einem Vorbeugen gegen eine Verholzung bei. Schneidet man Lavendel über einige Zeit zu wenig zurück, wird die Verholzung in der Regel sehr kräftig und ggf. wenig ansehnlich. Als Daumenregel gilt: Im Frühjahr etwa ein Drittel bis maximal zwei Drittel der Pflanze zurückschneiden. Ist der Lavendelstrauch stark verholzt und/oder besitzt die Pflanze schon ein fortgeschrittenes Alter kann man durchaus an das obere Maß heran, also zwei Drittel. Bei jüngerem oder ganz zartem Lavendel reicht der ein Drittel-Schnitt. Im Sommer hingegen sollte bis maximal zur Hälfte zurückgeschnitten werden. Die Korrektur einer Verholzung empfiehlt sich besser im Frühjahr vorzunehmen. Der typische Schnittweg wäre wiederum etwa ein Drittel.

Verholzter Lavendel

Junger Trieb im alten Holz

Der zweithäufigste Fehler beim Zurückschneiden ist der zu späte Rückschnitt im Sommer. Häufig liest man auch, man soll den zweiten Schnitt erst nach der Blüte bzw. Ernte – meist Ende Juli oder August – also fast im Herbst vornehmen. Das gönnt dem Gärtner zwar viel Zeit bei der Betrachtung der Lavendelblüte, hat aber einen deutlichen Nachteil für die Pflanze. Der Lavendel braucht nämlich für den zweiten Austrieb im Jahr genügend Sonnenenergie und muss Kraft für den Winter tanken. Die abgeblühten Pflanzenteile bieten dabei den idealen Winterschutz. Bei einem zu späten Schnitt kann sich der Lavendel nicht so gut erholen bzw. nicht so gut erhalten, wie ihm dies mit einer größeren Karenzzeit gelingt. Es gilt also ein Gespür für den richtigen Zeitpunkt zu entwickeln. Der Erfahrung nach liegt dieser meist Mitte / Ende Juli. Aber auch der zu späte Rückschnitt im Frühjahr kann der Pflanze schaden und dient ihr gar nicht. Sollte diese im Frühjahr zu früh zurückgeschnitten kann unerwarteter Frost der Pflanze erheblichen Schaden zufügen.

Was machen mit dem  Verschnitt

Der Lavendel-Verschnitt aus Frühjahr und Sommer lässt sich je nach Qualität und Verholzung für unterschiedlichste Zwecke, von Mulch, Kompost bis zu Tierfutter und Pellets verwenden.