Lavendel Samen
Samen des Lavendels sind für viele Lavendelarten in jedem Pflanzenfachgeschäft erhältlich. Die richtige Wahl der Art für den Standort zu Hause erleichtert dem Gärtner die Pflege und das Gedeihen der Pflanze. Aber Vorsicht, aus den Samenpackungen lassen sich nicht immer gleich aussehende Pflanzen ziehen. Bei vereinzelten Büschen ist das weniger das Problem, deutlich unangenehmer wird es nur, wenn mehrere Pflanzen nebeneinander wachsen sollen. Wer Lavendel selber aus Samen ziehen möchte, sollte die Schösslinge lieber in einem separatem Beet vorziehen und nach einem Jahr aussortieren. So kann er sichergehen, dass nur gleich aussehende Pflanzen ins Beet gelangen. Hinzukommt, dass nicht jeder gepflanzte Samen auch auskeimen wird.
Die Aussaat des Lavendels
Was bei der Aussaat beachtet werden muss und welcher Zeitpunkt dazu der Beste ist, wird im Beitrag Lavendel pflanzen beschrieben.
Lavendel-Stecklinge
Wer sich nicht die Mühe und das Risiko mit der Aussaat von Lavendelsamen machen möchte, kann seine Pflanze auch Klonen. Das geht am besten über Stecklinge und ist die einfachste sowie die am weitesten verbreitete Methode, um Lavendel zu vermehren. Der sterile Lavandula Intermedia pflanzt sich im kommerziellen Bereich ausschließlich über Stecklinge fort. Oft wird bei dieser Methode auch von vegetativer Vermehrung gesprochen. An Stecklinge zu gelangen ist einfach. Meist kann dazu auch der Verschnitt genutzt werden, der beim Rückschnitt im Frühjahr und im Herbst anfällt. Wer selbst keine Lavendelpflanze besitzt, kann einen Gärtner oder Bekannten nach einen Ableger fragen. Der Zeitpunkt für das Setzen von Stecklingen spielt keine Rolle. Der Spätsommer bringt jedoch den Vorteil, dass die Stecklinge im nächsten Frühjahr vielleicht sogar schon in ein Beet ausgepflanzt werden können.
Herausbrechen der Stecklinge
Die beste Chance haben die Stecklinge, die nicht abgeschnitten, sondern aus der Mutterpflanze herausgebrochen werden. Natürlich muss dabei aufgepasst werden, dass die Pflanze keinen ernsten Schaden nimmt. Man sucht sich einen passenden Steckling von ca. 15 cm aus und bricht diese in Richtung Wurzel aus dem Haupttrieb heraus. Und zwar so, dass etwas Holz vom Haupttrieb mit herausgebrochen wird. Anschließend streift man die unteren Blätter des Zweiges ab und setzt die Stecklinge ca. 10 cm tief in geeignete Erde. Stecklinge werden bevorzugt in kleine Töpfe gepflanzt, wo sie geschützt reifen können. Entweder einzeln oder in Paaren (3-5 Stecklinge). Bei mehreren in einem Topf muss auf genügend Abstand geachtet werden, damit sich die Wurzeln nicht gegenseitig behindern. In der Regel bilden sich nach spätestens acht Wochen die ersten Wurzeln, womit die Stecklinge auch in einzelne Töpfe gepflanzt werden sollten. Stecklinge die Ende März gesetzt werden, können spätestens im Mai (nach den Eisheiligen) ins Freiland gepflanzt werden. Wer seine Lavendelstecklinge im Spätsommer/Herbst auspflanzen möchte, sollte diese mit Plastikfolie abdecken und so vor den Winter schützen. Tipp: Verholzte Pflanzenteile eigen sich nicht mehr für die Vermehrung über Stecklinge.
Den Lavendel Teilen
Lavendel lässt sich ziehen, indem er einfach geteilt wird. Entweder wird er dazu aus seinem Beet ausgegraben oder aber die Gelegenheit des Umtopfens genutzt. Dabei braucht man den Lavendel lediglich bis zur Wurzel in zwei Stücke zu teilen. Anschließend kann er wieder an der gleichen Stelle eingegraben werden. Der beste Zeitpunkt für das Teilen von Lavendel ist im Herbst.
Lavendel mit Absenker vermehren
Auch das Vermehren über Absenker funktioniert recht einfach. Dazu wird im Frühjahr ein langer Zweig auf den Boden gedrückt und an der Stelle wo er ihn berührt, eine ca. 10 cm tiefe Furche gegraben. Anschließend wird der Zweig von oben nach unten auf einer Länge von ebenfalls 10 cm von Blättern befreit und in die Furche gesteckt. Nach dem Zugraben kann der Absenker behelfsmäßig mit einem Draht am Boden fixiert werden. Im Herbst kann durch leichtes Beiseiteschieben von Erde geprüft werden, ob der Absenker Wurzeln gebildet hat. Wenn ja, ob er auch von den Wurzel gehalten wird. Dass lässt sich durch leichtes Ziehen herausfinden. Im dem Fall kann der Absenker mit einem Schnitt von der Mutterpflanze getrennt und im Frühjahr umgepflanzt werden. Haben sich bis zum Herbst noch keine Wurzeln gebildet, besteht immerhin bis zum Frühjahr noch eine Chance dazu.