Gefahr für Lavendelfelder
Was wäre die Provence ohne ihre duftenden lilablauen Lavendelfelder. Das mag man sich eigentlich gar nicht vorstellen und doch sind die Felder seit einigen Jahren in Gefahr. Da ist zunächst das Bakterium Stolbur-Phytoplasma, welches von Zikaden übertragen wird und die Ausbildung von Blüten hemmt. Durch diese Krankheit, gegen die es kein direktes Gegenmittel gibt, sank die Lavendelölproduktion in einigen Gebieten der Provence dramatisch. Gott sei Dank konnten einige Maßnahmen und die regenreicheren Sommer der letzten Jahre die Produktion wieder etwas ansteigen lassen.
Aber die Lavendelbauern kommen nicht zur Ruhe. Sie sehen in der neuen EU Richtlinie REACH eine weitere Gefahr. Die Richtlinie stuft Lavendelöl als eine chemische Substanz mit gesundheitsgefährdenden Stoffen ein. Bleibt es dabei wird es Auflagen geben, die Lavendelbauern, Lavendelöl Hersteller und Produkthersteller betreffen. Alleine in der Provence wären das 1500 Anbauer.
REACH und Lavendelöl
Die Lavendelbauern wehren sich und protestieren mit Schildern gegen die Einstufung von Lavendelöl als chemisches Produkt. Sie fürchten sich vor den Konsequenzen und bangen um ihren Lebensunterhalt. Konsequenzen wären unter anderem abschreckende Warnhinweise auf den Lavendelölflaschen, spezielle Anmeldung der Öle, die mit Kosten verbunden sind, die sich kleinere Betriebe nicht leisten können und spezifische Anforderungen an die Betriebe. Für viele würde es das Aus bedeuten und einige Anbauer schauen sich schon nach Alternativen um. Es bleibt zu hoffen, dass die drohende Gefahr abgewehrt werden kann.
Petition der Lavendelbauern (Stand September 2014)
Zur Zeit gibt es eine Online Petition zur Sicherung von Lavendel auf der avaaz.org Seite. Es wäre schön, wenn Sie helfen und den Lavendelanbau mit ihrer Unterschrift unterstützen. Die Petition finden Sie hier. Mehr Informationen auf Englisch und Französisch erhalten Sie auf der Seite http://www.lavande-provence-aoc.com/
In Deutschland setzt sich insbesondere die Organisation N.O.R.A. mit dem Vorsitzenden Prof. Dietrich Wahbner Natural Oils Research Association für die ätherischen Öle ein. Lavendelöl ist natürlich nicht das einzige ätherische Öl, das von dieser Richtlinie betroffen ist. Gerade Betriebe, die mehrere Öle herstellen stehen vor Kosten, die sie nicht tragen können.
Schon einmal stand ein ätherisches Öl kurz davor verboten zu werden. Es handelt sich um das australische Teebaumöl. Doch der unermüdliche Einsatz der Organisation konnte die Umsetzung bis jetzt verhindern. Die deutschsprachige Internetseite von N.O.R.A. finden Sie hier: http://nora-international.de/
REACH Verordnung das neue Chemikalienrecht
Die REACH Verordnung: Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals also die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. Die Verordnung trat 2007 in Kraft und muss bis 2018 umgesetzt sein.