Wolliger Lavendel (Lavandula Lanata)

Silberblatt Lavendel 

Wolliger Lavendel (Lavandula Lanata)

Wolllavendel (Lavandula Lanata, Silberblatt/Wolliger Lavendel): Schöne silbrige Blätter und süßlicher Duft. Der Wollige Lavendel hat antivirale Wirkung.

Lavandula Lanata

Wolllavendel Blüte

Blüte eines Wolllavendels

Neben dem echten Lavendel dem Speiklavendel und dem Lavendel Intermedia gehört der Wolllavendel zur Sektion Lavandula. Die botanische und lateinische Bezeichnung ist Lavandula Lanata Boiss. Allgemein bezeichnet man ihn auch als wolliger Lavendel, Woll Lavendel oder Silberblatt Lavendel. Der Name und auch das lateinische Wort Lanata (Wolle tragend) spielen auf das typische behaarte Blatt des Lavendels an. Viele kleine Haare bedecken wie feine Wolle die Blätter. Die Behaarung der Blätter dient als Verdunstungsschutz und ist eine Anpassung an die trockenen klimatischen Bedingungen seiner Heimat Südspaniens. Seinen Namen Silberblatt erhält er durch die silbrig samtige Spiegelung des Lichts auf den hellen Haaren.

Botanischer Steckbrief: Silberblatt Lavendel

Der Woll-Lavendel besitzt einen kompakten buschigen bis rundlichen Wuchs. Er wird etwa 50 bis 75 cm hoch und bis zu 90 cm breit. Die Blätter sind schmal lanzettlich, bis zu 5 cm lang  und mit einer Vielzahl feiner Haare bedeckt. Im Sommer erscheinen an langen, unverzweigten Blütentrieben die Blüten. Die typischen Lavendel Ähren sind bis zu 10 cm lang und die Farbe der Blüten reicht von dunkel purpur bis dunkel violett. Der Blütenduft ist süßlich und besitzt eine leichte Menthol- bzw. Kamphernote. Die Blütezeit dauert etwa von Juli bis August, zum Teil auch bis in den September hinein.

Lavandula Lanata
Allgemeiner NameWolllavendel, Wolliger-Lavendel, Silberblatt-Lavendel
Bedeutende Zuchtformen‘Richard Grey’,  ‘Silver Frost’
Vorkommen wildSüdspanien, Sierra Nevada
Beste HöhenlageWild: 1200-1700 m
WinterhartBedingt winterhart, frostempfindlich ab etwa -5° C
BödenKalkhaltig, nährstoffarm, gut dräniert
Wuchshöhe und -breiteEtwa 50-75 cm Höhe, 90 cm Breite
WuchsformDicht, buschig, niedrig
BlätterSchmal lanzettlich, mit weißen wolligen Haaren überzogen, bis 5 cm lang
BlütenfarbeDunkel purpurviolett
BlütenduftSüßlich mit Kampfernote
BlütezeitJuli bis August, teilweise September
WirkungAntiviral gegen Viren fast aller Art, HNO-Bereich in Kombination mit Schopflavendel

 Wilder Woll Lavendel

Wolllavendel Strauch

Wolllavendel Strauch

Südspanien ist die Heimat des wild wachsenden Lavandula Lanata. Er wächst zum Beispiel in der Sierra Nevada in Südspanien auf steinigen, trockenen und eher alkalischen Berghängen. Im Gegensatz zum Schopflavendel, der sich am Fuße von Bergen am wohlsten fühlt, findet man den Woll Lavendel in etwa in 1200 bis 1700m Höhe. Er reagiert sehr sensibel auf Staunässe und benötigt viel Sonne. Dieses Reizklima verschafft ihm meiner Ansicht nach – genau wie dem „echten Lavendel“ in Gebirgslagen – ganz besondere Wirkstoffe und Heileigenschaften.

Kultivierter Woll Lavendel

Die verschiedenen Züchtungen des Woll Lavendels werden gerne wegen ihres schönen silbergrauen Laubs in Gärten verwendet. Dort werden Sie als Kontrast zu den dunkelgrünen Pflanzen gesetzt. Mehrjährige Exemplare sind wunderschön, aber eher selten, da der Wolllavendel sehr anfällig gegenüber nassen Wurzeln, Umpflanzen und harten Frösten ist. Im Winter benötigt er ausreichenden Frostschutz oder er überwintert als Kübelpflanze an einem kalten, frostfreien Ort. Der Lavendel blüht eher spät, von Juli bis teilweise in den September hinein und die Blüten werden gerne für Blütenarrangements, Potpourris aber auch für Kräutertee verwendet. Die Blüten duften süßlich und besitzen eine leichte Kampfer- oder Mentholnote.

Lavendelöl: Wolllavendel (Lanata)

Über die spezifische Wirkung von Wolllavendelöls ist nur wenig bekannt und man wird ihn eher selten im Handel finden. Nur einige wenige spezialisierte Anbieter, insbesondere aus Spanien, bieten das Öl des wild wachsenden Wolligen Lavendels (Lavandula lanata / Silberblatt-Lavendel) an. Eigentlich Schade, denn meine Erfahrung zeigt, dass er ganz besondere Eigenschaften besitzt. Wolllavendel verfügt, meiner Ansicht nach, über eine gute bis exzellente antivirale Wirkung (je nach Virusart) und besitzt eine ähnliche (leicht schwächere) antibakterielle Wirkung wie der Schopf- und Speiklavendel. In Kombination mit dem Schopflavendel wirkt er gut im HNO-Bereich (entzündliche Prozesse, z.B. Nasennebenhöhlen-, Mittelohrentzündung). Nach meiner Meinung sind, wie bei den anderen Lavendelarten, die Öle der Kreuzungen in der Heilkunde deutlich schwächer bis fast wirkungslos. Die extremen Klimabedingungen der Wildpflanze bieten auch hier die Grundlage für die Bildung besonderer Heil- und Wirkkräfte. Alle Lavendelöle besitzen – in unterschiedlicher Ausprägung – Nebenwirkungen, die beachtet werden sollten.

Lavandula Lanata Zuchtformen

Silberblattlavendel

Silberblattlavendel

Zwischen der Lavandula augustifolia und Lavandula lanata existieren gute Kreuzungen, die nicht ganz so nässeempfindlich sind und sehr gerne in Gärten verwendet werden.

Lavandula ‚Richard Grey‘

Eine sehr schöne kompakte Sorte aus England ist der Lavandula ‚Richard Grey‘. Die tiefvioletten Blüten besitzen sehr lange Stile und blühen von Juni bis August. Sie sehen vor dem sehr hellen Laub wunderbar aus und sind für Bienen und Schmetterlinge sehr attraktiv. Obwohl diese Sorte weniger feuchtigkeitsempfindlich ist, muss auf eine gute Drainage geachtet werden. In kalten Wintern ist ein ausreichender Frostschutz wichtig.

Lavandula ‚Silver Frost‘

Lavandula ‚Silver Frost‘ ist etwa 40 cm hoch und zeichnet sich durch ihre wunderschönen weiß-silbrigen Blätter aus. Es ist eine langsam wachsende Sorte, die extrem hitzebeständig ist. Bis zu einer starken Blüte können 2-3 Jahre vergehen, aber das Warten lohnt sich. Die Blüten sind tiefviolett und sehr groß. ‚Silver Frost‘ ist heckenbildend.



 


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